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Drahtiger Oberkörper, hölzerner Unterbau: Im Moment hat das Modell nur sehr entfernte Ähnlichkeit mit einem Flötenspieler. Allein die Haltung der metallenen Arme mit den Holzhänden verrät, was die Figur einmal machen soll. Sie soll tatsächlich eine Flöte spielen - und sie soll vor allem in der neuen Ausstellung „Robotik“ ab 2019 die frühen Entwicklungen auf diesem Gebiet dokumentieren. „Unser Flötenspieler geht zurück auf ein mechanisches Musikinstrument aus dem neunten Jahrhundert nach Christus“, erklärt Projektleiter Frank Dittmann, „wir brauchten nämlich ein Objekt, um die lange Tradition der Idee eines künstlichen Menschen darzustellen.“ Für die Ursprünge in der Antike steht eine Wasseruhr, danach kam chronologisch erst wieder der predigende Mönch aus dem 16. Jahrhundert. Genau dazwischen passt zeitlich nun der Flötenspieler. Für die neue Robotik im Deutschen Museum geht es Dittmann vor allem ums Prinzip der Nachahmung menschlicher Tätigkeiten durch Mechanik. Dafür, dass der Neue genau dieses Prinzip verkörpert, sorgt Werkstattleiter Franz Huber mit seinem Team. Feinmechaniker, Bildhauer, Modellbauer und Maler kommen zum Einsatz, bevor der Flötenspieler dann selbst seinen ersten hat.